Härteprüfung nach Rockwell – HRC Härte von Messerklingen
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Rockwell ist international gebräuchlich als Maßeinheit für die Härte einiger technischer Werkstoffe. Auch die Härteprüfung von Klingen für Messer wird nach diesem Verfahren ermittelt.
Wie funktioniert das Rockwell Prüfverfahren mit Diamanten?
Die Eindringtiefe eines Diamantkegels in das zu prüfende Material ist die Grundlage dieses Messverfahrens. Bei weichen Materialien ergeben sich größere Eindringtiefen, weshalb man 11 verschiedene Skalen mit unterschiedlicher Prüfkraft und differenzierten Prüfkörpern einsetzt. Die Skalen tragen die Buchstaben A,B,C,D,E,F,G,H,K,N und T.
Was bedeutet HRC?
Bei der Rockwell Härteprüfung wird die Skala „C“ als Grundlage zur Prüfung von Messerklingen genutzt. Die genormte Darstellung des Prüfergebnisses (z.B. 60 HRC für viele meiner Damast-Messer) besteht aus dem ermittelten Härtewert 60 (H) Hardness, dem Prüfverfahren (R) Rockwell und der Skala (C) Cone. Cone ist der englische Begriff für Kegel.
Was ist ein Eindringkörper?
Die Härteprüfung wird mit einem Diamantkegel durchgeführt, der im Härteprüfer fest eingebaut ist. Er wird auch Eindringkörper genannt. Die gesamte Prüfkraft lastet auf diesem Diamantkegel.
Die Härte HRC wird oft einer Klassifizierung gleichgesetzt bzw. damit verwechselt. Niedrige HRC Werte bedeuten aber nicht zwangsläufig mindere Qualität.
Im Bild unten sieht man das Härteprüfgerät im Einsatz. Hier wird die Härte einer Messerklinge vor der Montage der Griffschalen gemessen. Der ablesbare Härtewert von 62 HRC ist eine typische Härte für Profi-Kochmesser.
Was ist ein optimaler Härtewert für Messer?
Die Härte der Messerklingen hängt zum einen vom Stahl, zum anderen von der späteren Verwendung ab. Eine Schwertklinge mit einer Härte von 63HRC würde bei der ersten Nutzung gleich brechen oder splittern. Für ein Küchenmesser dagegen bei korrektem Gebrauch ein durchaus üblicher Härtewert.
Der Einsatzzweck bestimmt die Härte
Der Messermacher bestimmt die Härte der Messerklingen zum einen durch die Auswahl des Stahls, zum anderen durch eine individuelle Wärmebehandlung (Härten-Anlassen-Tiefkühlbehandlung).
Der spätere Einsatzzweck des Messers spielt ebenfalls eine ausschlaggebende Rolle für die Auswahl des Stahls und der Berechnung der Härte. Ein Jagdmesser wird beispielsweise weit weniger hoch gehärtet, als ein Profikochmesser für einen bestimmten Einsatzzweck.